»Amargî« – Das kulturelle Erbe von Rojava

Der Hamburger Frauenrat Rojbin lädt ein zur Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung ‚Mobile Welten‘ im Museum für Kunst und Gewerbe am 14.06.2018

Vortrag & Führung, 14.6.2018

Beim Angriff auf Afrin zerstörte die türkische Armee gezielt den Ain Dara Tempel. Der Tempel der späthethitischen Zeit wurde um das 9. Jahrhundert v.u.Z. aus dem für diese Region typischen Basalt gebaut und der Göttin Ischtar geweiht. Die Stätten und Mythologien der Göttin prägen bis heute die syrische und mesopotamische Gesellschaft. Was passiert mit einer Gesellschaft, wenn deren kulturelles Erbe zerstört wird? Was bedeutet es für die Zukunft? Das Projekt »Amargî« lädt dazu ein, unseren Blick auf Vergangenes zu überdenken und über das Fortleben der Geschichte in der Gegenwart zu diskutieren.

Donnerstag, 14. Juni 2018, 18 Uhr im »Mobile Welten Studio« / MKG

Vortrag von Gönül Kaya
(Jineologieforscherin und Schriftstellerin)

Im Anschluss: Führung vom »Amargî« Team durch die Ausstellung »Mobile Welten oder das Museum unserer transkulturellen Gegenwart«
http://mobile-welten.org/ausstellung/
(auf Türkisch, mit Übersetzung: Kurdisch und Deutsch)

In Kooperation mit: Jineolojî Center (Navenda Jineolojî), Frauenrat Rojbin in Hamburg, Komîna Film a Rojava (Filmkommune in Rojava), Weqfa Jina Azad a Rojava (Stiftung der Freien Frau in Rojava)

Der Eintritt ist im Museumspreis inbegriffen. (Bei Bedarf gibt es ein Kontigent an Freikarten, bitte wendet euch an uns am Eingang)

Museum für Kunst und Gewerbe http://www.mkg-hamburg.de
Steintorplatz
20099 Hamburg

Die Ausstellung Mobile Welten besteht aus insgesamt 15 Teilprojekten, die sich Dingen widmet, welche sich der etablierten Museumsordnung entziehen – die weder einer »Moderne« noch einer »Antike« zugerechnet werden können. Die Ausstellungsobjekte entstammen einem transkulturellen Zwischenreich, das sich den Austauschbeziehungen zwischen Norden und Süden, Osten und Westen verdankt. Dieses Zwischenreich kennt keine kulturelle Identität. Hier regiert eine Unbestimmtheit, die den Dingen Raum gibt für ein bewegtes Eigenleben.

Das Projekt Amargî eins der 15 Projekte im Rahmen der Ausstellung Mobile Welten ist vom Frauenrat Rojbin aus Hamburg, von WJAR – Stiftung der freien Frauen aus Rojava, dem Jineolojî Center in Brüssel und dem Jineolojî Komitee in Rojava / Nordsyrien entwickelt worden.

«Amargî» bedeutet im Sumerischen (einer Sprache, die vor rund 5000 Jahren im südlichen Mesopotamien gesprochen wurde) sowohl «Freiheit» als auch die «Rückkehr zur Mutter».

Das, was wir verloren haben, suchen wir dort, wo wir es verloren haben: Das bedeutet für uns, die Geschichte der Freiheit der Frauen auf den Spuren der Göttinnen Mesopotamiens neu zuschreiben. Viele archäologische Zeugnisse dieser Frauenkultur wurden im letzten Jahrhundert – bis zum heutigen Tag – entführt, gestohlen, geschmuggelt, verkauft und in anderen Ländern ausgestellt.

Die in der Ausstellung gezeigte «Thronende Göttin» erinnert an die Schlüsselrolle der Frauen in einer Region, die zuletzt durch die patriarchalen Exzesse des Islamischen Staates dominiert wurde. Das Bild vom «Co-Vorsitz» aus einem Mann und einer Frau aus Anf. 1. JT. v.u.Z. korrespondiert mit der heutigen Praxis einer demokratischen Organisation in den basisdemokratisch verwalteten Gebieten in Rojava / Nordsyrien.

Die Projektgruppe Amargî lädt in diesem Sinne ein, mit ihren Ausstellungsstücken und Veranstaltungen im Rahmen von Mobile Welten, über die Darstellung von Frauen und Frauenfiguren im Verlauf der Geschichte bis in die heutige Zeit nachzudenken.

Die Ausstellung ist ein Gedanken- und Entstehungsprozess, somit wird sich Amargî wie auch der Rest der Ausstellung im Laufe der Zeit wandeln und erweitern.

Für mehr Informationen zu der Ausstellung:
http://mobile-welten.org/ausstellung/

https://www.facebook.com/events/176195546531137/?notif_t=plan_user_invited&notif_id=1526794241357031

Wir würden uns freuen dich/Sie auf der Veranstaltung zu begrüßen.

Hamburger Frauenrat Rojbin