11.12. | TATORT Kurdistan Café „Gesundheit von unten unter Beschuss“

Gesundheit von unten unter Beschuss – Das Gesundheitssystem Rojavas und die medizinische Versorgung in Maxmur/Südkurdistan

Über das emanzipatorische Konzept des Gesundheitssystems in Rojava/Nordostsyrien und die Situation inmitten des Krieges in Maxmur/Südkurdistan

Mittwoch, 11.12.19
19:00 Uhr
Centro Sociale

Der Gesellschaftsvertrag in Rojava garantiert die grundlegenden Menschenrechte, die Gleichberechtigung der Geschlechter, das Recht auf Arbeit und Wohnen, das Recht auf kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung, ein Asylrecht, Pressefreiheit, Religionsfreiheit u.v.m. Mit dem Beginn der Revolution gründeten sich Gesundheitskomitees und die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung wurde mit den Organisationen der Selbstverwaltung (z.B. dem Volksrat) koordiniert. Dieses fortschrittliche inklusive Modell wollen wir dieses Mal im Café genauer beleuchten.

Die bestehenden fünf Krankenhäuser wurden durch Kriegshandlungen und Plünderungen seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien teilweise zerstört und die Wiederinstandsetzung ist bis heute durch Embargos erschwert. Dennoch wurden große Erfolge erzielt und durch Apotheken und Gesundheitszentren, die durch den Kurdische Rote Halbmond oder der Frauenstiftung WJAR unterstützt werden, ist die medizinische Versorgung für alle Teile der Gesellschaft ermöglicht.

Heute steht Rojava einen Angriffskrieg gegenüber und die medizinische Versorgung steht sich immensen Herausforderungen gegenüber. Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Milizen sorgen für eine humanitäre Katastrophe, garantiert durch die Rückendeckung der NATO und Russland. Das Camp Maxmur in Südkurdistan/Nordirak befindet sich ebenfalls seit Monaten unter Beschuss durch türkische Kampfjets, zusätzlich verschärft ein Embargo auch dort die medizinische Versorgung. Dort wurden bereits seit den 1990er Jahren zum Teil die Erfahrungen der Selbstverwaltung gesammelt, auf denen auch viel in Rojava aufbaut.

Am 11.12. informieren wir über die aktuelle Lage in Rojava und im Camp Maxmur. Ein Arzt aus Hamburg und ein Mitglied einer kürzlichen Delegation in den Nordirak werden vom Aufbau und Umsetzung der Strukturen der medizinischen Versorgung erzählen und über die aktuelle Situation berichten.

Monatliches TATORT Kurdistan Café im Centro Sociale, Sternstraße 2,
Beginn 19:00 Uhr, ab 18:30 Uhr Essen

Blog: https://tkhh.blackblogs.org/
Twitter: @TatortKHamburg