Überall ist Afrîn –
Überall ist Widerstand
Auftaktkundgebung der Demo 03.02.2018:
14.30 Uhr Beatlesplatz/S-Reeperbahn
1. Block der Demo: Frauen* – lasst uns ein starkes Zeichen für eine feministische Bewegung setzen!
Seit dem 19.01. greift das türkische Militär mit Hilfe verbündeter islamistischer Milizen Afrîn an, den westlichen Kanton Rojavas (Demokratische Förderation Nordsyrien). Der türkische Staatspräsident Erdoğan propagiert, die südliche Grenze der Türkei „vom Terror säubern zu wollen“; tatsächlich jedoch gilt die Militäroffensive dem basisdemokratischen und selbstverwalteten Gesellschaftsmodell, welches in den vergangenen Jahren in Rojava realisiert wurde. Afrîn ist eine Region, die bisher weitestgehend vom Krieg verschont blieb. Die Menschen vor Ort haben sich über viele Jahre hinweg ein Autonomiegebiet auf Grundlage der Ideen des Demokratischen Konföderalismus aufgebaut.
Im Nahen Osten werden Stellvertreterkriege geführt, bei denen sich die verschiedenen imperialistischen Mächte gegenüber stehen und versuchen, ihren Einfluss auszuweiten und zu sichern. Auf den schmutzigen Deal, auf welchen sich Russland nun mit der Türkei eingelassen hat, folgte der Angriff auf Afrîn. Dort leben rund 800.000 Zivilist*innen, die nun unter diesem Deal leiden müssen. Unter Einverständnis der russischen Regierung und der NATO-Staaten führt das türkische Militär sowohl am Boden als auch in der Luft Angriffe gegen Dörfer und Städte durch. Bereits jetzt gibt es zahlreiche Tote und Verletzte, darunter viele Kinder. Auch die deutsche Bundesregierung
nimmt in diesem Krieg erneut ihren Platz ein. Die Leopard-2 Panzer, welche die Türkei im Krieg gegen Afrîn einsetzt, stammen aus deutscher Produktion; dazu finden aktuell sogar Verhandlungen über weitere Waffenlieferungen an die Türkei statt. Die Verschiebung dieser Verhandlungen auf die nächste Legislaturperiode aufgrund der breiten Öffentlichkeit und andauernder Proteste bedeutet noch keinesfalls, dass diese komplett ausgesetzt wurden.
Die türkische Regierung führt im Osten des Landes, in Nord-Kurdistan, einen blutigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung. Komplette Städte wurden dem Erdboden gleich gemacht, gezielt werden antike kulturelle Stätten durch die türkische Luftwaffe zerstört; der Ausnahmezustand des Landes, welcher bereits vielen Menschen das Leben gekostet hat, wurde erneut verlängert, sowie Oppositionelle und Journalist*innen zu Tausenden verhaftet. Trotz dieser Bedingungen sollen die türkisch-deutschen Beziehungen weiter intensiviert werden. Die loyale Position, die die deutsche Bundesregierung gegenüber dem faschistischen AKP-Regime einnimmt, hat Tradition. Während die Türkei mit deutschen Waffen einen Krieg gegen die kurdische Bewegung führt, wird eben diese Bewegung in Deutschland kriminalisiert, ihre Symbole werden verboten und kurdische Aktivist*innen mit Hilfe des §129b als sog. „Terroristen“ verunglimpft. Hiermit macht sich die deutsche Regierung zum Handlanger Erdoğans und somit mitschuldig für den Krieg in Kurdistan.
Mit dem Angriff auf Afrîn verfolgt die Türkei zum einen das Ziel, ihre Vormachtstellung im Nahen Osten auszubauen, zum anderen ist der Angriff auf Afrîn auch ein ideologischer Angriff: gegen ein nicht-staatliches,
emanzipatorisches und feministisches Gesellschaftsmodell, das gerade weil es eine Alternative für den gesamten Nahen Osten darstellt, eine Gefahr für die Nationalstaaten ist. Hierbei stehen der Kampf gegen das Patriarchat und
die Befreiung der Frau* im Mittelpunkt dieser emanzipatorischen Bewegung. Rojava ist für die fortschrittliche Linke weltweit zur Hoffnung geworden! Denn Rojava ist für uns der Beweis dafür, dass der Kapitalismus nicht alternativlos ist! Ein Angriff auf den Kanton Afrîn ist somit auch ein Angriff auf uns!
Lasst uns gemeinsam am 03.02.2018 gegen diese Kriegspolitik Deutschlands und der Türkei auf die Straße gehen. Es lebe der Widerstand in Afrin! Biji Berxwedana Efrîne!
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Aufrufende:
TATORT Kurdistan HH, Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAV-DEM), Navdem-HH, Spolek, Gruppe für den Organisierten Widerspruch, Interventionistische Linke Hamburg, Flüchtlingsrat Hamburg, Kurdischer Studierendenverband Hamburg (YXK/JXK), Kurdischer Verein Hamburg, Alevitische Gemeinde Hamburg, Arbeitskreis Frieden – Ver.di, DIDF-HH, Projekt Revolutionäre Perspektive – HH, AstA- HAW, Antifa Enternasyonal Café, Frauenrat Rojbin, Platform für Frieden und Demokratie HH, Die Linke – Landesverband HH, ISKU, ATIK, Bürgerschaftsfraktion der Linke in Hamburger Bürgerschaft, Kurdistan Volskshaus, ADHK, HDK-A HH, AGIF, Hamburger Forum für Völkerverständigung und Weltweite Abrüstung , ATIF, HAK EVI HH, Friedensgruppe Nordheide, FIDEF-Föderation der ArbeiterInnenvereine in der BRD