10.10.18: Ronahî – Andrea Wolf | Ein Gedenkabend zu ihrem 20. Todestag

„Eine Ahnung von dem, was Leben wirklich sein kann – auch verbunden mit der Natur – tut sich auf. Vor dem Hintergrund wird das Leben in Europa so deutlich fremd, wie es auch wirklich entfremdet ist. Wir sagen ja, du kannst die Zügel, die dich halten in Europa, deine Konditionierung erst dann umfassend verstehen, wenn du außerhalb Europas eine andere Realität kennenlernst und von dieser aus zurückschaust.“

Im Frühjahr 1997 ging Andrea Wolf, die aus der revolutionären Linken kam, mit dem Nom De Guerre ‚Ronahî‘ in die Berge zur YAJK, wie sich damals die Frauenguerilla in Kurdistan nannte. Dass sie sich der Frauenarmee anschloss, brachte ihren großen Wunsch zum Ausdruck, für beides zu kämpfen: für die Befreiung der Frau und gegen den Imperialismus.

„Ich sah die gute Möglichkeit, in dem Lernprozess dort, im Kampf, in der Auseinandersetzung, in der Schulung, auch im Krieg, neue Perspektiven und Kräfte für uns zu sammeln, und gestärkt und vorbereitet zurückzukommen, gerade weil und wo es im eigenen Land so eng ist. …
Ich sehe es so, dass im Aufbau einer umfassenden Organisation für uns eine große Chance liegt, wo wir frühere Fehler wettmachen können.“

schrieb Andrea aus den Bergen Kurdistans.

Bei einer Militäroperation in der Region Catak/Nordkurdistan fiel sie mit anderen Genoss*innen der türkischen Armee in die Hände. Brutal wurde sie ermordet, obwohl sie schon entwaffnet war. Ein Kriegsverbrechen, wie es die türkische Armee seit Jahrzehnten fast täglich begeht.

Wir wollen an Andrea erinnern, einen Film über sie zeigen, Freund*innen, die sie kannten, berichten lassen und die Stimmen junger Internationalist*innen hören, die ihren Spuren gefolgt sind und sich der Revolution in Rojava angeschlossen haben.

Wenn wir an Ronahî denken, denken wir an eine Frau mit einem strahlenden Lächeln, mit viel Lebensfreude, Kraft und Klarheit. Das Erinnern an sie soll uns Kraft geben unsere Aufgaben anzugehen.
Niemand wird vergessen, niemals wird vergeben!

TATORT Kurdistan Café im Centro Sociale
am 10. Oktober 2018,
19:00 Uhr
, ab 18:30 Essen
Sternstraße 2 (U-Bahn Feldstraße)
tkhh.blogsport.eu/

Mi. 12.09.: Erdoğan Not Welcome! Infoveranstaltung

Infoveranstaltung
TATORT Kurdistan Café
Mittwoch, 12. September, 19:00 Uhr
Centro Sociale

Erdogan ist nicht willkommen!

Ein Diktator kommt vom 27.-29.September 2018 nach Berlin – und wird mit allen vermeintlichen Ehren eines Staatsbesuchs empfangen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan wird Ende September erneut um deutsche Unterstützung für seine Kriegspolitik bitten. Es ist abzusehen, dass auch dieses Mal Waffenverkäufe abgesegnet, Kredite zugesagt und Investitionen in der Türkei vereinbart werden.

Die Liste der Verbrechen des Erdoğan-Regimes ist lang:
Militäroperationen und Besatzungen auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus, Zerstörung von Städten und Natur, Vertreibung hunderttausender Menschen. Gleichzeitig werden Oppositionelle und Aktivist*innen verfolgt und verhaftet.

Im TATORT Kurdistan Café wird Mako Qocgiri von Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit) über die lange deutsch-türkische Zusammenarbeit im Kontext des aktuellen Staatsbesuchs sprechen.
Wir informieren außerdem über Protest-Aktivitäten hier in Hamburg unter dem Motto ‚Erdogan Not Welcome!“.

Am 12.September jährt sich zudem der faschistische Militärputsch von 1980. Anlass also, auch dessen Rolle im Vernichtungsplan gegen emanzipatorische, demokratische Kräfte zu beleuchten.

TATORT Kurdistan Café
Mittwoch, 12. September 2018
19:00 Uhr, Essen ab 18:30 Uhr
http://tkhh.blogsport.eu
Centro Sociale, Sternstr. 2, Hamburg